Kieferorthopädie


Die Kieferorthopädie (Abkürzung: KFO) ist ein Fachgebiet innerhalb der Zahnheilkunde, das sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Fehlstellungen des Gebisses und des Kiefers befasst. Diese so genannten Anomalien sind nicht unbedingt angeboren. Ein Großteil der Fehlstellungen ist vermeidbar.

 Die geschützte Bezeichnung „Kieferorthopäde“ darf ein Zahnarzt verwenden, wenn er nach seinem Studium eine mindestens dreijährige Weiterbildung durchlaufen und die anschließende Prüfung bestanden hat. Die Weiterbildung findet über Universitätskliniken und weiterbildungsberechtigte Kieferorthopäden statt.

 Behandlungen der Kieferorthopädie können bis ins Erwachsenenalter hinein notwendig oder sinnvoll sein. In der Regel werden vor allem Kinder kieferorthopädisch behandelt, da der günstigste Zeitraum für kieferorthopädische Behandlungen in der Phase des Kieferwachstums liegt. Behandlungen bei Erwachsenen dauern meist erheblich länger als bei jungen Patienten. Damit sich Zähne nach der Behandlung nicht wieder in ihre alte Stellung zurückbewegen, ist eine „Retentionszeit“ zu berücksichtigen, in der das Ergebnis stabilisiert wird. Diese Retentionszeit kann sich bei Erwachsenen über mehrere Jahre erstrecken.

 Fehlstellungen stellen ein ästhetisches Problem dar (gerade bei Erwachsenen spielen ästhetische Ansprüche oft eine große Rolle), können aber auch zu gesundheitlichen Schäden führen. So stellt bei eng- und schief stehenden Zähnen beispielsweise die Reinigung des Mundraumes ein Problem dar. Folge können Karies, Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats sein. Ein gestörter Zusammenbiss verursacht Probleme beim Abbeißen oder Kauen, kann aber auch Schmerzen und Schäden im Kiefergelenk hervorrufen.

 Behandlungsplan und Apparaturen werden für den Patienten individuell angefertigt. Da Techniken und Materialien konsequent weiterentwickelt wurden, wird die Kieferorthopädie-Behandlung immer angenehmer für den Patienten; gleichzeitig werden die Ergebnisse immer optimaler. Es gibt festsitzende und herausnehmbare Behandlungsgeräte. Welche Behandlungsmethode angewandt wird, ist abhängig von der Art und Größe der notwendigen Zahnbewegungen. Während herausnehmbare Behandlungsapparate vom Patienten selber eingesetzt und entfernt werden können, werden festsitzende Apparaturen vom Arzt eingesetzt und herausgenommen.

 Quelle: Glossar der Deutschen Gesundheitsauskunft